- 6. Okt 2024, 15:28
#228663
Die zwei Gesichter der Wackerdamen
Zwei souveräne Cup-Erfolge (u.a. gegen einen Bundesligisten), eine Klatsche gegen Südburgenland, ein ungefährdeter Heimsieg gegen Saalfelden und nun eine (kleine) Packung gegen die Wildcats aus Krottendorf. Manchmal bundesligareif, dann wieder maximal urlaubsreif - die Wackerdamen sind derzeit die Wundertüte der Liga.
Verheißungsvoller Beginn
Dabei sah es zu Beginn sehr vielversprechend aus. Beide Teams starteten konzentriert und versuchten, einige Fehler zu vermeiden. Nach einem vorsichtigen Abtasten entwickelte sich ein attraktives Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einem Freistoß für Wacker konterte Krottendorf gefällig, kurz darauf müssen die wackeren Ladies eigentlich in Führung gehen. Julia Stützenberger chippt den Ball wunderbar über die gegnerische Kette in den Lauf von Sylvia Makungu. Die pfeilschnelle Kenianerin war auf und davon, umspielte die gegnerische Torfrau und schob den Ball mit links viel zu schwach Richtung Tor, sodass eine Verteidigerin den Ball noch ablaufen konnte. Wenig später war wieder Stützenberger die Initiatorin, eroberte mit aggressivem Pressing den Ball, legte nach kurzem Dribbling mustergültig zurück und Giulia Eckert schloss zu zentral aufs Tor ab. Mit Fortdauer der Partie kamen die Wildcats dann etwas besser in die Partie. Nach ausbleibendem Elfmeterpfiff gegen Makungu konterten die Steirerinnen schnell, schossen am Ende aber knapp am langen Eck vorbei. Mit einem Eckball (knapp drüber) und einer weiteren Großchance (Sofia Gabriel rettete in letzter Sekunde) klopften die Gastgeberinnen zweimal kräftig an, dann war wieder Wacker am Zug. Ein Eckert-Freistoß segelte gefährlich in den Strafraum und konnte nur unzulänglich geklärt werden, den zweiten Ball jagte eine Innsbruckerin halbvolley übers Tor. Just in einer Phase, wo die Wackerdamen auf das 0:1 drängten, plötzlich die kalte Dusche für die Innsbruckerinnen. Aus abseitsverdächtiger Position konnte ein erster Schuss noch irgendwie von der Linie gekratzt werden, gegen den Nachschuss der reaktionsschnelleren Lena Brandtner war dann leider kein Kraut mehr gewaschsen. Mit dem 0:1 zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ging es dann in die Halbzeitpause.
Zuerst hui, dann pfui
Auf die Leistung der ersten Halbzeit konnte man aufbauen und genau das hatten sich die FCW-Damen nach einer kleinen Kabinenpredigt des Trainerteams auch vorgenommen. Leider setzte es bereits in der 51. Spielminute den wohl vorentscheidenden Nackenschlag. Torfrau Gabriel rutschte der Schuss von Sarah Bauer unglücklich durch die sprichwörtlichen Hosenträger und das Leder kullerte in Zeitlupe über die Linie. Ein schöner Spielzug der Steirerinnen in der 66. Spielminute besiegelte dann das Schicksal der Wackerianerinnen. Über die rechte Seite gnadenlos ausgekontert, gelangte der Ball an Freund und Feind vorbei an die lange Stange, wo Jessica Starchl mehr oder weniger zum 3:0 einstolperte. Nur vier Minuten später lief SVK-Kapitänin Brandtner alleine aufs Wacker-Tor und schob zum 4:0 ein (70.) - nun bahnte sich ein Debakel an. Ein weiterer Konter endete an der Stange, den anschließend an der Torlinie entlangkullernden Ball konnten die wackere Verteidigung gerade noch ausputzen. Kurz später rettete Sofia Gabriel ebenalls im 1:1 gegen eine durchbrechende Stürmerin in allerletzter Sekunde, wenig später war ihr Arbeitstag beendet. In der Schlussphase beruhigte sich das Spiel aufgrund vieler Wechsel wieder etwas und bei einem Freistoß von FCW-Kapitänin Miriam Hochmuth rasierte Lynn Gottschlich nur haarscharf am Ehrentreffer vorbei. Nach kurzer Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Dalibor Popovic dann ein Einsehen und beendete das Spiel mit dem 4:0-Endstand für die SVK Wildcats.
Fazit: Um ganz vorne mitzuspielen, fehlt es nicht an der nötigen Klasse, aber ganz gewiss an der nötigen Konstanz. Hopp oder Tropp - bei den FC Wacker Innsbruck Damen ist heuer alles möglich. Nach schweren Jahren in der Bundesliga müssen die wackeren Damen das (regelmäßige) Gewinnen erst wieder lernen, um den ersehnten Wiederaufstieg auch tatsächlich in Angriff nehmen zu können. Die Chance auf Wiedergutmachung gibt es bereits am kommenden Sonntag, da kommt mit dem Wiener Sport-Club ein österreichischer Traditionsverein auf Besuch.
SVK Wildcats Elektro Service Fuchs vs. FC Wacker Innsbruck Damen 4:0 (1:0)
Sonntag, 06.10.2024, 10:30
Triotronik Stadion Krottendorf
100 Zuseher
Torfolge:
1:0 Brandtner (44.)
2:0 Bauer (51.)
3:0 Starchl (66.)
4:0 Brandtner (70.)
Gelbe Karten: keine bzw. Makungu
SVK Wildcats Elektro Service Fuchs: Grundauer, Nestelbacher (83., Hruby), Kramler, Gartner, Roth, Wohlmann (66, Neubauer), Ament (86., Veselsky), Wagner, Starchl (86., Zotter), Bauer (83., Gottinger), Brandtner (K)
FC Wacker Innsbruck: Gabriel (84., Hackl-Nascimento), Marhauser, Volgger, Hochmuth (K), Carolus, Weißkirchen (84., Gottschlich), Gojcaj (63., Auer), Hays, Eckert, Makungu (74., Makungu), Stützenberger (84., Kober)