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[Chris99]

Mit einer Pressekonferenz in Wien hat die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) am Freitag in Wien die Unterschriftenaktion für die "Tägliche Turnstunde" gestartet. Österreichweit sollen via BSO sowie die Plattform www.turnstunde.at flächendeckend möglichst viele Unterschriften gesammelt werden, um künftig im Kindergarten und in allen Schultypen eine tägliche Bewegungseinheit zu ermöglichen.

Ganzer Artikel: http://derstandard.at/1345166488816/Unt ... -gestartet

Unterschirftenaktion: www.turnstunde.at

[Wacker02_Fan]

Bei 32 Klassen braucht die Schule mindestens 3 Turnhallen, damit das geht. Wo gibts das?

Einzelne Turnstunden halte ich für ziemlich sinnlos: Bis alle in der Halle und umgezogen sind, dauert es 10 Minuten. Bis alle geduscht haben und wieder angezogen sind, 15-20 Minuten. Was bleibt dann übrig? Wenn schon, dann Doppelstunden.

[paradiddle]

Halte ich für sinnvoll, aber der Zeitpunkt der Diskussion stört mich. Nach dem schlechten Olympiaabschneiden, wird über die tägliche Sportstunde geredet...
Ich halte es für ein Ablenkungsmanöver. Außerdem ist die Schule ein Platz für Breitensport, außer Stams und diverse Spezialeinrichtungen.
Ansonsten starten wir in Tirol mit der täglichen wackeren Fußballstunde und bald laufen alles Messis im Tivoli herum oder?

[puschel]

Die mittlerweile dramatische Fettleibigkeit bei Österreichs Kindern ist ein Hauptgrund für diese Aktion

gefordert sind hier schon die eltern. gerade wir in tirol haben die natur praktisch vor der haustüre. wandern/mtb/skifahren/klettern - in 20min bist mit der bahn auf der seegrube in einem tollen wandergebiet. ins stubaital brauchst mit der bahn auch ned wesentlich länger, mit dem rad vielleicht 30min. das is perfekt.

die animation zu mehr sport muss schon vom elternhaus kommen...wenn die eltern, anstatt mit den kindern was zu unternehmen, am sonntag lieber vorm TV sitzen, dann wunderts mich ned, dass die kinder immer blader werden.

gerade hier in tirol ist mir sowas unverständlich. im sommer wie im winter max 30min von freizeitaktivitäten entfernt, von denen andere nur träumen können.
ich verstehs nicht...

[Quokka]

Ist auch an kleineren Schulen nur verwirklichbar, wenn die Ganztagsschule eingeführt wird, denn an Schulen sind auch andere Institutionen (Kindergarten, Vereine) beheimatet. Und dann sollen keine Pflichtschul-Lehrer sondern eigens ausgebildete Sportlehrer tätig sein. Wo nehmen wir sie her? Zahlen die dann die Gemeinden wie so vieles andere auch?
Die Diskussion ist schon sehr österreichisch. Rahmenbedingungen werden nicht diskutiert, dafür knallt man mal einen populistischen Begriff hin. Frei nach dem Motto: Wer ist schon gegen mehr Sport?
Grundsätzlich wäre mehr Sport sicher wünschenswert, aber zuvor sollte man mal die Rahmenbedingungen klären.

[AlexR]

Ich stimme hier @Quokka eigentlich zu. Es sollte zuerst einmal über die Rahmenbedinungen diskutiert werden und dann, ob es eine tägliche Turnstunde überhaupt braucht.
Bestes Beispiel, hier kann mich @Chris99 korrigieren, ist der Handballsport in Innsbruck. Im letzten Jahr fand ja eine "Podiumsdiskussion" statt, wo bekanntlich diskutiert wurde, ob Innsbruck eine Sportstadt sei oder nicht. Wie gesagt, der Handballverein hatte nach der EM/WM, die auch in Innsbruck ausgetragen wurde, massivsten Zulauf, aufgrund fehlender Räume mussten viele Kinder abgewiesen werden. Inwieweit das stimmt, lasse ich einmal offen. Kann ich nicht beurteilen.
Anderes Beispiel wäre der Schwimmsport, wo es ad hoc nur 2 (!!) Orte in Österreich gibt, die eine 50m Bahn haben und somit als Trainingsort in Frage kommen. Wie dort professionelles Training möglich ist, neben dem normalen Badebetrieb, das frage ich eh nicht.

Daher wäre ich einmal für eine Diskussion über Rahmenbedingungen und dann später, bei schwacher Auslastung guter Infrastruktur, über eine Diskussion, wie ich mehr Kinder zum Sport bringe.

[robinklettern]

Ich stimme hier @Quokka eigentlich zu. Es sollte zuerst einmal über die Rahmenbedinungen diskutiert werden und dann, ob es eine tägliche Turnstunde überhaupt braucht.
Bestes Beispiel, hier kann mich @Chris99 korrigieren, ist der Handballsport in Innsbruck. Im letzten Jahr fand ja eine "Podiumsdiskussion" statt, wo bekanntlich diskutiert wurde, ob Innsbruck eine Sportstadt sei oder nicht. Wie gesagt, der Handballverein hatte nach der EM/WM, die auch in Innsbruck ausgetragen wurde, massivsten Zulauf, aufgrund fehlender Räume mussten viele Kinder abgewiesen werden. Inwieweit das stimmt, lasse ich einmal offen. Kann ich nicht beurteilen.
Anderes Beispiel wäre der Schwimmsport, wo es ad hoc nur 2 (!!) Orte in Österreich gibt, die eine 50m Bahn haben und somit als Trainingsort in Frage kommen. Wie dort professionelles Training möglich ist, neben dem normalen Badebetrieb, das frage ich eh nicht.

Daher wäre ich einmal für eine Diskussion über Rahmenbedingungen und dann später, bei schwacher Auslastung guter Infrastruktur, über eine Diskussion, wie ich mehr Kinder zum Sport bringe.

dass vor der umsetzung diverser notlösungen die nötigsten voraussetzungen(sozusagen rahmenbedingungen ) angesprochen gehören,da müssten eben mal die klugen köpfe aus politik,sport und schulwesen sich zusammen setzen,wie man die nötigen voraussetzungen schaffen kann,um all diese dinge auf den weg zu bringen.
dann kann man eventuell von einem sportland tirol reden,aber das scheiterte sowieso schon immer am nötigen kleingeld.

[Mr. Wacker]

Also ich bin für die tägliche Schulstunde, auch wenn man dann "zwei Tage in einer Doppelstunde" zusammenfasst.
Es wird in Sachen Infrastruktur etc... nichts weitergehen, wenn man damit wartet. Man muss schon Druck machen und die Sache einführen, denn erst dann wenns zwickt machen sich die entsprechenden Institutionen/Leute (vielleicht) Gedanken was dafür nötig ist.
Und ich seh das völlig unabhängig von der Olympia-Situation. Dass das Elternhaus zusätzlich sehr wichtig ist klar, aber kann nicht Grundbedingung sein, schließlich könnte man ja lesen/rechnen/schreiben auch im Elternhaus erlernen und Eltern die sich mit ihren Kindern beschäftigen werden dies wohl auch schon im Vorschulalter tun, denk ich.

[Chris99]

Ich halte die Aktion für äußerst unterstützenswert. Dass aus finanziellen Gründen keine tägliche Turnstunde in allen Schultypen möglich ist, ist klar. Aber wenn die Aktion auch nur dazu führt, die vor wenigen Jahren unter Ministerin Gehrer abgeschafften Turnstunden wieder einzuführen, ist schon viel geschafft. Der Fokus liegt vor allem bei den Jüngsten, denen der Spass und die Lust an der Bewegung vermittelt werden soll.

Mir wurden die Augen geöffnet, als ich im Zuge meiner Arbeit bei Testungen von Schülern (egal ob Sportler oder nicht) an der USI teilnahm: Die Ergebnisse in Sachen Koordination, Beweglichkeit und Motorik waren erschreckend und es zeigten sich signifikante Korrelationen zwischen den Jahrgängen vor der Streichung der Turnstunden und danach.

Ein kleines Bsp.: Erschreckend viele 10-Jährige waren nicht in der Lage einen bestimmten Parcours rückwärts zu laufen. Anfang der 90er war das noch für die große Mehrheit kein Problem. Heute "meistern" diese Strecke nur noch 22%.

[robinklettern]

chris99-ich stimme dir vollkommen zu,nur ist das freizeitangebot unserer kinder und jugendlichen wesendlich umfangreicher geworden,dadurch auch viel bequehmer.
in den 90 ziger jahren und auch noch vor 10 jahren sah das angebot von elektronischem spielzeug und auch das angebot anderer spielsachen wesendlich geringer aus und man suchte sich eine geeignetes betätigungsfeld für sich und die kinder,sport,bergwandern,schwimmen im sommer,schifahren und diverse andere sportartenim winter.
auch die ansprüche diveser eltern sind damals viel geringer gewesen und weniger kostenintensiv.
damals gab es auch viel weniger möglichkeiten und hatte auch mehr zeit für die kinder,doch heute ist die zeit vieler familien schon länger vorprogramiert,man hat für die kinder keine zeit mehr und man ist froh,wenn man sie irgendwo unterbringt.
das leben ist viel hektischer und zeitaufwendiger geworden,weil man im grunde nicht mal selber für sich zeit nimmt,da kommt dann das schwächste glied in dieser kette einfach zu kurz.