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Countdown zur schwarz-grünen Einheit

Ein richtiges Sauwetter, viel Verkehr rund um das Tivoli sowie ein ramponierter Rasen erwartete die 1451 Zeugen des 4:0-Siegs des FC Wacker Innsbruck gegen den SV Breitenbach.

Wo sind die Parkplätze?

Kam man eine Stunde vor Spielbeginn am Tivoli an, ging in die Tiefgarage nichts mehr. Auch die Parkplätze im Umfeld waren diesmal mehr als rar. Der Grund hierfür war leider kein Massenbesuch zum Fußballspiel, sondern der Kongress der Zeugen Jehovas in der angrenzenden Olympiahalle. So mussten sich die Zeugen Wacker Innsbrucks notgedrungen auf Parkplatzsuche begeben. Sogar der Eisring hinter der Olympiahalle war zugeparkt. Einen Steinwurf weiter im Tivoli musste aufgrund des großen Andrangs an den Eingängen der Anpfiff um 10 Minuten nach hinten verlegt werden. Rechtzeitige Anreise zum Tivolistadion würde nie schaden! Drinnen war das Grün des Rasens (besonders auf der Haupttribünenseite) in einem katastrophalen Zustand und der heftige Regen machte das nicht besser.

Eine Überraschung

Einer freute sich im Regen wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Dass ein Fanclub eine Matchballspende tätigt, kommt ja nicht alle Tage vor. Der Grund war ein halbes Jahrhundert Bernd P. Einer, der seit Jahrzehnten kaum ein Auswärts- und schon gar kein Heimspiel verpasst. Ein Ehrenanstoß mit seinem Lieblingsspieler Romuald Lacazette dürfte ein Traum für die gute Seele des „Wacker Inventars“ gewesen sein. Der Dank geht an das Vorstandsteam des FCW, das dies ermöglicht hat. Auf das nächste halbe Jahrhundert Schwarz-Grün und noch einmal alles Gute.

Chancen über Chancen

Dann ging es im Tivoli endlich los. Im heftigen Dauerregen und auf schwierigem Untergrund (offenbar soll in der Länderspielpause ein neuer Rasen verlegt werden) legten die wackeren Ballesterer ein Angriffsfurioso hin, wie ich es noch selten gesehen habe. Nur das „Guru-Guru“ der Tormusik wollte aber zunächst nicht ertönen. Die Schwarz-Grünen haben mit dem Gegner „Such´s Balli“ gespielt, nur der wollte partout nicht ins Tor. Vorerst nicht. Nach der Führung des wieder einmal sehr starken Kapitäns Rami Tekir, glaubte man den Dosenöffner gefunden zu haben. Mitnichten, das Spiel ging so weiter. Viele, viele Chancen, aber keine Tore. Wie schmal der Grat sein kann, sah man bei der einzigen „Chance“ der Unterländer in der ersten Halbzeit. Wobei der Gegner dabei ohnehin im Abseits stand.

Die zweite Halbzeit zeigte zu Beginn das selbe Bild. Aber es war wie bei den vergangenen Spielen auch schon. Die Schwarz-Grünen hatten eine Vielzahl an Torchancen ungenutzt gelassen, zermürbten aber ihre Gegner am Feld. 80-90 Prozent Ballbesitz und Chancen am laufenden Band. Unter den Zuschauern befand sich im Sektor für die Rolli-Fahrer der Vater und der kleine Bruder von Okan Yilmaz. Okans Bruder sitzt im Rollstuhl. Beim 2:0 der Innsbrucker lief die gesamte Mannschaft des FCW zu dem Buben, um ihn zu herzen. Was für eine tolle Geste! So schön kann der Fußball sein. Das 3:0 erzielte Yilmaz und das 4:0 dann Stefano Gallo. Der Trainer war trotzdem nicht ganz zufrieden. „Die müssen viel mehr schießen.“ Das Publikum im schwarz-grünen Lager hingegen schon. Diese Mannschaft hat Spirit und das Feuer, das es braucht. Bahnt sich da eine Einheit zusammen, welche es schon in der Saison 2019/20 gegeben hat. Eine Einheit zwischen Kurve, ihrer Mannschaft und dem Trainergespann?

Und sonst?

Besagtes Feuer wird man jetzt brauchen. Denn bei allem Respekt, Kirchbichl, Oberperfuss und Breitenbach sind jetzt nicht gerade unsere größte Konkurrenz um den Aufstieg. Zu einem ernsthafteren Konkurrenten hat sich Aufsteiger Längenfeld gemausert, gegen den man am Samstag um 18.00 Uhr spielt. Der SV Längenfeld erwartet die Innsbrucker zum heißen Tanz und mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen. Die Ötztaler liegen mit dem Punktemaximum und der nur um eine einziges Törchen schlechteren Torbilanz hinter dem FCW. Wer verliert die blütenweiße Weste? Auf ins Tal des Ötzi!

Die Damen des FC Wacker Innsbruck waren gegen die Ladys der SPG Altach/Vorderland erwartungsgemäß chancenlos. Dieses Spiel musste vom W1 Platz am Tivoli witterungsbedingt auf den Kunstrasen in der Wiesengasse verlegt werden. Gegen die Vorarlbergerinnen setzte es eine ernüchternde 0:8-Klatsche. Aber Kopf hoch, der größte Kampf wurde schon gewonnen. Der ums Überleben. FCW II haben hingegen einen echten Fight hinter sich. Gegen den FC Lechaschau haben die Schwarz-Grünen schon mit 2:1 geführt. Sind dann aber mit 2:3 ins Hintertreffen geraten und holten in den Schlussminuten doch noch einen Punkt heraus. Besonders erfreulich: Alexander Schaber konnte nach seiner langen Verletzung erste Spielpraxis sammeln.

Fotos: Rudolf Tilg, Beate Retzbach

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Autor: Rudolf Tilg

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